Ein fruchtbarer Austausch

Ein Ausstellungsstück beim Malteser Salon
Bischof em. Dr. Michael Wüstenberg, einer der Gäste des Malteser Salon, bestaunt ein Ausstellungsstück; Bildquelle: Lukas/Malteser

Hildesheim (mhd). Christliche und islamische Kunst standen immer in einem fruchtbaren Austausch, vor allem im frühen Mittelalter. Zeit, sich dies wieder bewusst zu machen, dachte sich der Malteserorden in der Diözese Hildesheim und lud bei seinem 2. Malteser Salon am Mittwochabend, 25. Januar, zu einer Sonderführung in die Ausstellung „Islam in Europa 1000-1250“ ins Dommuseum Hildesheim.


Im 7. Jahrhundert entstand auf der arabischen Halbinsel der Islam. Schnell breitete er sich über den südlichen Mittelmeerraum aus und beeinflusste durch seine Bildsprache die Kunst des christlichen Europas. So finden sich im Domschatz der Hildesheimer Bischofskirche ebenso wie in anderen Kirchenschätzen Europas zahlreiche Kunstwerke aus Regionen, die vom Islam geprägt sind. Ausgehend von diesen Objekten zeigt die Sonderausstellung des Hildesheimer Dommuseums die gegenseitigen Einflüsse und Verflechtungen beider Kulturen.

Hochkarätige internationale Leihgaben prägen diese Sonderausstellung. Kenntnisreich und kurzweilig vorgestellt wurden sie in einer Sonderführung von Prof. Dr. Claudia Höhl, der Direktorin des Dommuseums, und den beiden wissenschaftlichen Mitarbeitern Dr. Felix Prinz, dem Kurator der Ausstellung, und Co-Kuratorin Dr. Pavla Ralcheva. In drei Gruppen führten sie die rund 50 Gäste des Malteser Salons durch die Räume der Sonderausstellung und mussten dabei so manche kenntnisreiche Frage beantworten.

Länger verweilten die Gruppen vor allem bei den Highlights der Ausstellung, etwa dem großen Kristallkrug mit seinen arabischen Inschriften und zwei Leuchtern samt Figuren, die das mittelalterliche Verständnis der Wissenschaften darstellen. Auch der aus einem Elefantenzahn geschnitzte Olifant und nicht zuletzt die zahlreichen kunstvoll verzierten Aquamanilen zum Händewaschen erregten die Aufmerksamkeit der interessierten Zuschauer, ehe der anregende Abend mit einem kleinen Imbiss im Foyer des Dommuseums ausklang.

Der 2. Malteser Salon wurde wiederum organisiert von Max Freiherr von Boeselager, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim, und Dr. Manfred Schneider, einem seiner beiden Stellvertreter. Eingeladen waren vor allem Mitglieder befreundeter Ritterorden, unter anderem des Johanniterordens. Diese Veranstaltungsreihe soll den Austausch zwischen den Maltesern und anderen gesellschaftlichen Kräften fördern. Beim 1. Malteser Salon am 11. Mai 2022 in Hannover sprach Prinz Dr. Asfa-Wossen Asserate über Afrika.


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